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Immer wieder werde ich gefragt, warum der Übergang in den Ruhestand, die Pensionsvorbereitung überhaupt ein Thema für Seminare oder Beratung sein soll. Auf so viel Freiheit muss man sich doch einfach freuen, oder? Nach 40 Jahren Arbeit ist ja wohl jeder froh, endlich frei zu sein.

Nun, für eine große Anzahl von Menschen stimmt das auch. Wenn ich in den letzten Berufsjahren schon merke, daß es mir langsam zuviel oder einfach genug wird, dann werde ich mit Leichtigkeit in die Pension gehen und keinen „Pensionsschock“ erleiden. Wenn ich bereits körperliche Beschwerden habe und die Arbeit fällt mir schon richtig schwer, dann: Hurra! Endlich Ruhestand. Endlich keine körperliche Belastung mehr.

Es gibt viele Aspekte warum der näher rückende Ruhestand keine Sorgen oder mulmige Gefühle auslösen muss. ABER: Es gibt eben auch eine große Anzahl von Menschen, die haben noch kein klares Bild vom neuen Lebensabschnitt, die können sich ein Leben ohne Arbeit eben nicht vorstellen weil Arbeit ihr Leben war.

Und es gibt eine große Anzahl von Menschen, die haben ein romantisches Bild von Ruhestand, die denken an Palmen, Sand und Meer, an Reisen und Wandern, an Faulenzen und Lesen. Diese Gruppe geht mit einem Hurra in die Pension, aber nach 1-2 Jahren macht sich Ernüchterung breit, holt diese Menschen die Realität ein, und die lautet: 20 Jahre Urlaub macht keinen Spaß. Zuviel Freizeit führt zu Langeweile. Und dann taucht die Frage auf nach Aufgaben, nach einem neuen Sinn im Leben.

Wie meinte eine ehemalige Kollegin, die vor 2 Jahren in Pension ging und bis jetzt eine Reise nach der anderen machte, kürzlich zu mir am Telefon: Sonja, ich habs mir nie gedacht. Aber mir ist langweilig. Unendlich langweilig.

Sie kommt jetzt zur Beratung und wir werden gemeinsam nach neuen Herausforderungen suchen für Sie. Wir werden ihre Potentiale erarbeiten und Visionen für die Zukunft definieren. Weil man im Leben Ziele braucht und Sinn- auch im Ruhestand.

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Ruhestand- mehr als unendliche Freiheit?